Seit dem 3. nachchristlichen Jahrhundert verließen germanische Stämme das nördliche Europa und drängten, oft nach einer langen Odyssee über die Grenzen des römischen Imperiums. Anfangs siedelten die Römer sie als Verteidiger des Reiches an den Grenzen an, später übernahmen sie die Erbmasse des zerfallenen Reiches und gründeten zahlreiche neue Staaten, von denen einige nur wenige Jahrzehnte bestanden, andere aber bis heute das Bild Europas prägen. Das von den römischen Chronisten gezeichnete Bild von den raublustigen Barbaren stellt nur eine Sicht der ebenso facettenreichen wie spannenden Geschichte der Völkerwanderung zwischen Antike und frühem Mittelalter dar.

S-Fibel

Diese Schlangenfibel aus der Mitte des 6. Jahrhunderts, gefunden in der Burg Arkona, ist ein Beleg für vielfältige kulturelle Kontakte im Europa der Völkerwanderungszeit (Foto: S. Suhr, Landesamt für Kultur und Denkmalpflege)

In Mecklenburg-Vorpommern finden sich auf den ersten Blick nur unscheinbare, aber nicht minder spannende archäologischen Spuren der Zeit der Neuformierung Europas; diese zeigen eine andere Seite der Völkerwanderungszeit. Dr. Fred Ruchhöft wird am 19. April um 19.00 Uhr  in Stralsund (siehe Veranstaltungskalender) anhand von Grabungsfunden Aspekte der Völkerwanderung für unsere Region erläutern.