Preisübergabe durch Dr. Nietz (li) an Dr. Andreas Kotula aus Ilmenau
Erstmals in ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte war es am 28. September 2020 der Historischen Kommission möglich,
einen Forschungspreis an Nachwuchswissenschaftler der landesgeschichtlichen Forschung zu verleihen. Wir verdanken diese Möglichkeit der großzügigen Stiftung von Dr. Dagobert Nitz aus Grünwald bei München.
Dr. Nitz wurde 1929 in Kurow im Kreis Lauenburg geboren und gehörte zu der Ärztegeneration, die in Deutschland die Nuklearmedizin aufgebaut haben. Bereits Mitte der 1980er Jahre stiftete er einen pommerschen Forschungspreis, den die Gesellschaft für pommersche Geschichte 1988 an Dr. Rudolf Benl verlieh.
Damals war das eine einmalige Verleihung. Aktuell hat Dr. Nitz beschlossen, daß die neue Preisstiftung alle zwei Jahre zur Verleihung kommen soll. Die Premiere konnte – und das war eine besondere Freude – unter Anwesenheit des Stifters stattfinden.
Dr. Nitz übergab den ersten beiden Preisträgern die Urkunden persönlich.
Preisübergabe an Dr. Andreas Kieseler aus Bergen auf Rügen
Die Auswahl der zwei ersten Preisträger nahm der Vorstand der Historischen Kommission in seiner Sitzung am 15. Februar 2020 in Greifswald vor.
Damals gingen wir noch davon aus, daß die Preisverleihung im Rahmen des Tages der pommerschen Landesgeschichte, dem 36. Demminer Kolloquium unter dem Titel „Archäologie in Pommern“, stattfinden könnte. Bedingt durch die Pandemieauflagen waren wir gezwungen, dieses Kolloquium um ein Jahr zu verschieben. Unsere beiden Preisträger sollten aber nicht so lange warten. Deshalb sind wir der Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst sehr verbunden, daß wir im Rahmen ihrer Jahrestagung in Demmin die Preisverleihung nachholen konnten.
Herrn Kotula und Herrn Kieseler galt die herzliche Gratulation zur Auszeichnung.
Nachdem die Greifswalder Universität sich leider von ihrer großen ur- und frühgeschichtlichen sowie landesgeschichtlichen Forschungstradition verabschiedet hat, möchte die Historische Kommission für Pommern mit dieser Preisverleihung zugleich ein Zeichen für eine Erhaltung archäologischer und regionalgeschichtlicher Kompetenz in Vorpommern setzen. Ohne diese wäre auch die Kooperation mit unseren polnischen Partnern in Stettin und Hinterpommern eines Tages nicht mehr möglich.
Für die Zukunft erarbeitete der Vorstand unserer Kommission eine Vergaberichtlinie, auf deren Grundlage ein unabhängiges Gremium künftige Preisträger küren wird. Ausschreibungen des Preises werden in den Baltischen Studien, in der Zeitschrift POMMERN sowie im Internetauftritt der Kommission erfolgen. Gemeinsam mit Herrn Dr. Nitz hoffen wir auf den Beginn einer erfolgreichen Tradition der Nachwuchsförderung zum Besten der pommerschen Landesgeschichte.
Prof. Dr. Haik Porada, Vorsitzender der Historischen Kommission für Pommern