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23.02.2024, um 16 Uhr Dr. Fred Ruchhöft’s Vortrag

„Von Blauzahn bis Bundesbank – Von vielen Pfennigen mit Geschichte(n)“

Autoren: Fred Ruchhöft; Marika Emonds

Anlässlich der Präsentation der Kopien des frühmittelalterlichen Silberschatzes von Schaprode im Stadtmuseum gibt Dr. Fred Ruchhöft einen Überblick über die Geschichte des Münzgeldes in unserem Raum. Der Pfennig, lateinisch „Denar“, begleitet uns seit der Römerzeit. Karl der Große machte aus ihm eine „harte“ Währung, die im Reich einheitlich von Wert sein sollte und alleiniges Münznominal war und lange blieb. Im Rahmen einer auf Naturalwirtschaft bestehenden Gesellschaft spielte er eine untergeordnete Rolle. Anfangs geprägt von Kaisern und Königen wie Harald Blauzahn, etablierten sich seit dem 11. Jahrhundert immer mehr Münzherren. Oft musste man mit Bruchteilen eines Pfennigs zahlen, weil der Wert des Pfennigs zu hoch war. Das Gewicht des Pfennigs sank und im 14./15. Jahrhundert hatte die schleichende Inflation den Wert des Pfennigs vernichtet. Nun brauchte man viele Pfennige, maßgebend war wegen der unterschiedlichen Silberwerte der Münzen noch immer das Gewicht. Bald brach die unübersichtliche Zeit der Witten, Schillinge, Groschen, Gulden und Taler an. Der Pfennig wurde zum kupfernen Wechselgeld und so blieb es angesichts der 99-Pfennig-Preise bis in die Gegenwart. Aber immer galt: Wer den Pfennig nicht ehrt…

Nach dem Vortrag präsentiert das Stadtmuseum ausgewählte Kopien des frühmittelalterlichen Hacksilberschatzes von Schaprode, die die Dauerausstellung für die nächste Zeit bereichern. Die Deponierung mit ihren insgesamt mehr als 1920 Einzelstücken und einem Gesamtgewicht von ungefähr 1650 kg sorgte im Laufe ihrer Auffindung für ein großes Interesse auf der Insel Rügen und darüber hinaus. Neben Schmuck-, Barren- und Drahtfragmenten besteht der Silberschatz aus 1498 Münzen, die entweder vollständig oder in Fragmenten vorliegen. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Prägungen. Neben arabischen Dirhams besteht der Hort aus westeuropäischen, englischen und einigen wenigen byzantinischen Münzen bzw. Münzfragmenten. Besonderes Interesse erregten die Prägungen des dänischen Königs Harald Blauzahn (Reg. 958-986). Neben dem Hacksilber, das im Kontext der Gewichtsgeldwirtschaft einzuordnen ist, wurden im wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts vergrabenen Fund auch mehrere Schmuckstücke entdeckt, darunter Halsringe, Armringe, Ohrgehänge, granulierte Silberperlen sowie ein Anhänger in Form eines Thorshammers.

Die ausgewählten Kopien können noch bis Ende des Jahres 2026 im Stadtmuseum Bergen auf Rügen bestaunt werden.

Bildrechte:

© Foto Pfennige (Quelle Fred Ruchhöft)

© Foto Kopien, Hortfund von Schaprode (Fotograf: Stadtmuseum Bergen auf Rügen)

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