Nationalromantische und antiautoritäre Sozialrevolutionäre wie Arndt kämpften auf dem damals linken Flügel ihrer Generation für die Freiheit ihres Landes, gegen Fremdherrschaft, Feudalwillkür und Reaktion, für grundlegende Reformen in Staat und Militär, für die Pressefreiheit. Sie waren bereit, für ihre Überzeugungen die bürgerliche Komfortzone zu verlassen, riskierten Wohlstand und Karriere, gingen lieber in den Untergrund, ins Exil oder ins Gefängnis, als zu schweigen. Manche von ihnen säten auch Hass. Nicht alle haben es später bedauert. Nichtsdestotrotz haben sie Grundrechte gefordert und erstritten, die uns heute so vertraut sind, daß wir sie kaum noch als etwas Besonderes wahrnehmen. Sie repräsentieren die demokratische deutsche Einheitsbewegung jener Zeit auf deren Ideale die Bundesrepublik sich zu Recht in der Präambel des Grundgesetzes beruft.

Arndt-Denkmal

Arndt blickt vom Denkmal auf dem Rubenowplatz zum Greifswalder Universitätsgebäude

Der akademische Senat hat heute beschlossen, daß die Universität Greifswald den Namen Ernst Moritz Arndts ablegen werde.

Mit dem Universitätsnamen verschwindet in Stadt und Region eine gemeinsame historische Erinnerung, eine Tradition, die viele Greifswalder und Vorpommern mit der Universität verbunden hat, die Teil ihrer Identität war und ist.