Die Hansestadt Stralsund verfügt über zahlreiche schriftliche Quellen, die auch Informationen zur Situation der Frauen in der Hansezeit geben können. Im Rahmen von Auswertungen des reichen Archivbestandes unter stadtgeschichtlichen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkten ist Gunnar Möller neben den eigentlichen gesuchten Inhalten auf verschiedene andere Aspekte gestoßen und hat diese im Laufe der Jahre gesammelt, wenn sie ihm interessant erschienen.
Nachdem schon seit längerer Zeit im stadtgeschichtlichen Zusammenhang das Thema Kindheit und Jugend behandelt wurde, fehlt bis heute eine Gesamtbetrachtung zu Stralsunder Frauen vom 13. bis frühen 17. Jahrhundert. Diesem Thema widmet sich Gunnar Möller im Rahmen eines Vortrags am 27. März 2018 über die „Frauen im hansezeitlichen Stralsund“ (siehe Veranstaltungskalender). Sein Vortrag kann und will nicht das Forschungsdesiderat beheben. Vielmehr sollen jenseits der Klischees einige Einblicke in die rechtliche Stellung der Frau, in ihre Tätigkeit im wirtschaftlichen Bereich, im Familienleben wie auch in die Schattenseiten weiblichen Alltagslebens wie Prostitution und Gewalt gegenüber Frauen im hansezeitlichen Stralsund für ein interessiertes Publikum gegeben werden. Die Ausführungen werden durch zeitgenössische Abbildungen anschaulicher vermittelt.