Das blaue Band durch Schweden – „Kanalplaten“ und der Götakanal
Bei einer auf Kerneuropa zentrierten Geschichtsbetrachtung wird Bogislaus von Platen (1766-1829), schwedischer Politiker, Militär, Erbauer des Götakanals – eine der großen technischen Leistungen seiner Zeit – gern übersehen. Umso wichtiger, dass das Pommersche Landesmuseum zum 250. Geburtstag seiner gedenkt, denn hier gehört er her, war er doch geborener Vorpommer.
Am Dienstag, den 19. Januar 2016, 19.00 Uhr, wird Prof. Dr. Gunnar Müller-Waldeck sein Leben und Werk in einem Vortrag im Pommerschen Landesmuseum vorstellen.
Platen stammt vom rügenschen Gut Dornhof bei Schaprode, wenn er auch bereits als 13jähriger Seekadett nach Karlskrona geschickt wurde. Der spätere Seeoffizier hatte in zweijähriger russischer Kriegsgefangenschaft Zeit über Zukunftsvorhaben nachzudenken. Das bedeutenste: Eine künstliche Wasserstraße, die von Stockholm bis Göteburg führt. Damit verbinden sich wirtschaftliche wie militärische Ziele, weil die vorher obligatorische Passage des dänisch kontrollierten Öresunds entfällt und zudem eine bedeutende Streckenverkürzung erreicht wird… Mit der „Kanalwerkstatt“ in Motala am Vättersee legt Platen u.a. den Keim für den schwedischen Schwermaschinenbau. – Es ist eine spannende Geschichte, wie der später am Vänern siedelnde Musterlandwirt zu einem der imposantesten schwedischen Industrie-Organisatoren und Wasserstraßen-Schöpfer aufsteigt.
Ist er auch Vordenker des Götakanal-Tourismus unserer Zeit geworden?