Seit vielen Jahren stellt die Universitätsbibliothek Greifswald in ihrer Digitalen Bibliothek nicht nur Bücher, sondern auch Handschriften online zur Verfügung. Nur – wer kann die schon lesen? Die Handschriften verraten ihre Geheimnisse häufig nur wenigen Spezialisten – nämlich denen, die in der Lage sind, die alten Schriften zu entziffern. Das soll sich nun bald ändern.

Das Universitätsarchiv und die Universitätsbibiliothek Greifswald kooperieren seit September 2015 mit dem europäischen Forschungsprojekt „Transkribus“ zur Volltexterkennung handschriftlicher Dokumente.  Aus den digitalisierten Konzilsprotokollen des Universitätsrachivs wurden ca. 800 Manuskriptseiten aus 15 verschiedenen Protokollbänden der Jahre 1775-1840 übertragen und für das EU-Projekt bereitgestellt. Mit diesem Material konnte Transkribus auf das „Lesen“ der speziellen Handschriften „trainiert“ werden. Im Ergebnis liefert das elekronische System jetzt die Handwritten Text Recognition (HTR) und gibt die für den Laien schwer lesbaren handschriftlichen Texte automatisch in moderner Schrift wieder und macht sie damit auch elektronisch durchsuchbar.

Versuchsweise wurde nun ein erster Handschriftenband der Konzilsprotokolle mit durchsuchbarem Volltext online zur Verfügung gestellt. Als erster Bibliothek ist es der Universitätsbibliothek Greifswald damit gelungen, diese Technologie in ihr digitales online-Angebot zu implementieren und so einen Meilenstein beim Einsatz dieser inovativen Technolgie zu setzen.

ProtokolleMit Hilfe von Transkribus sollen die Testergebnisse nun noch weiter verbessert werden und ab 2017 können dann nach und nach weitere Quellen aus dem Universitätsarchiv als volltextrecherchierbare Handschriften in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern bereitgestellt werden. Für weitere Informationen hier.