Die Lubinsche Karte von Pommern verdankt ihre Entstehung dem glücklichen Umstand, daß zu Beginn des 17. Jahrhunderts für knapp zwölf Jahre eine der drei pommerschen Teilherrschaften von einem überaus geistreichen und kunstsinnigen Fürsten, Herzog Philipp II., regiert wurde, dem es gelang, einen der begabtesten Vermesser und Geographen seiner Zeit, den Rostocker Theologieprofessor Eilhard Lübben, für eine Aufnahme des gesamten Herzogtums zwischen der Recknitz- und der Piasnitzmündung, zwischen der Ostseeküste und der Grenze zur Mark Brandenburg und zu Polen zu gewinnen. Diese Karte zeigt ein Fürstentum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung, ein blühendes Land, das kurze Zeit später in einen Abgrund aus Krieg, Seuchen und Not stürzen sollte.

Philipp II., Stich von Kilian, 1618

Philipp II., Stich von Kilian, 1618

Solcherart erscheinen die anderthalb Jahrhunderte vor dem Dreißigjährigen Krieg, also das Zeitalter vom Beginn der Regierung Herzog Bogislaws X. in den 1470er Jahren bis zum Aussterben des Greifenhauses mit dem Tod Herzog Bogislaws XIV. 1637, das mit der Renaissance zusammenfiel, als das Goldene Zeitalter Pommerns. Und mit Philipps II. Stettiner Musenhof sollte Pommern für wenige Jahre im Reigen der deutschen und europäischen Fürstenhöfe eine beachtenswerte Stellung einnehmen. Über diese Glanzzeit des Stettiner Hofes wird Dr. Haik Thomas Porada am 22. November 2018 vor der Bonner Abteilung der Gesellschaft reden. Hinweise zur Veranstaltung finden Sie im Kalender.