Bürgerbücher sind Verzeichnisse von Personen, die das Bürgerrecht einer Stadt erhielten. Beim Erwerb des Bürgerrechtes mußte der Bürgereid auf den jeweiligen Landesherrn und die Stadt geleistet werden. Außerdem war eine Gebühr zu entrichten, die für Söhne von Bürgern geringer ausfiel, als für Auswärtige und darüber hinaus auch nach Berufsgruppen gestaffelt war. Allein diese Merkmale machen Bürgerbücher zu erstrangigen wirtschafts-, sozial- und familiengeschichtlichen Quellen für das städtische Umfeld, in dem sie entstanden.

Barther Bürgerbuch

Einträge im Barther Bürgerbuch von 1632 und 1633, Stadtarchiv Barth

Auch die Stadt Barth verwahrt in ihrem Archiv ein solches Bürgerbuch für die Jahre 1627-1918 mit chronologischem Verzeichnis und Namensregister. Es wird seit längerer Zeit für eine Veröffentlichung bearbeitet.

Am 14. März 2018, 18:30 Uhr, wird die Publikation – als Band 2 der „Veröffentlichungen des Stadtarchivs Barth“ – im Barther Vineta-Museum vorgestellt. Begleitet wird die Buchpräsentation durch einen Vortrag von Dr. Jürgen Hamel (siehe Kalender).

Der vorzustellende Band enthält die etwa 7.000 verzeichneten Bürger von 1617 bis 1918. Sie wurden nicht nur mit ihren Namen, sondern zeitlich wechselnd auch mit ihren Berufen, Herkunftsorten, Lebensalter und Geburtstagen registriert. Abgedruckt wurden ebenso die Texte der Eide, die auf die städtische Obrigkeit, auf Herzöge und Könige geleistet wurden.

Ergänzt werden die Bürgerverzeichnisse durch Ausführungen zur Bedeutung des Bürgerrechtes und einige statistische Betrachtungen zur Bevölkerungsentwicklung und dem Wandel der Berufe der Bürger.

Das Barther Bürgerbuch 1627 bis 1918, bearbeitet von Jürgen Hamel. Ein Beitrag zur Sozial- und Familiengeschichte der Stadt Barth (ISBN 978-3-946281-04-7) erscheint im Leipziger Universitätsverlag