Als „sinus nautis valde formidabilis“ (eine Bucht die bei den Schiffern sehr berüchtigt ist) war die Tromper Wiek schon in der Pommernkarte Eilhard Lubins 1618 bezeichnet worden. Johann Jakob Grümbke warnte noch 1819 in seiner Beschreibung Rügens, „wehe den Fahrzeugen, die bei gewissen Winden in diese Bay gerathen! – sie werden wie von einer magnetischen Kraft unaufhaltsam gegen die Küste getrieben und von der Heftigkeit der Brandung so in den Sand festgewellt, daß sie nicht wieder flott werden können, wo sie nicht gar auf Streinriffe gerathen und gleich zertrümmern.“ Die Tromper Wiek war aber nicht der einzige Küstenberich Rügens, der bei den Seefahrern gefürchtet war.

Mit ca. 310 bestätigten Schiffswracks weist Rügen die größte Wrackdichte an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern auf. Die entdeckten, aber auch die noch größtenteils unbekannten Funde decken eine große zeitliche Spannbreite ab: vom Ende der letzten Kaltphase in der Eiszeit bis zum Mittelalter und der Neuzeit.

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Forschungstaucherin Dr. Katrin Staude, die als Grabungsleiterin diverse Projekte im unterwasserarchäologischen Bereich leitete, spricht am 13. September um 19.00 Uhr in der Volkshochschule Stralsund über die mittelalterlichen und neuzeitlichen Wracks rund um Rügen.